2010-10-08

Gedanken zu un.kraut:

Warum un.kraut?

Mehrere Deutungen stecken hinter diesem "Wortballett"

Sicherlich kommt zuerst der Gedanke in den Sinn "unkraut vergeht nicht" - wie wahr.
punks not dead.
Wir sagen ja zu der bunten Vielfalt in dem Garten den wir Leben nennen.
Bestaune ich die Gärten der Schönen und Reichen, so sind sie doch sehr gut durchgeplant, mit Sicherheit in irgendeiner weise ansprechend - Geld verpflichtet schliesslich.
Die teuersten Bäume von allen Herrenländer importiert, Grashalm mit dem Lineal gestutzt und geschnitten – be-schnitten - in Form gehalten.
Das ist nicht das was ich bin, das ist nicht das was ich möchte.
Wild wächst der Baum, die Blume, der fuckin Strauch und in mitten dieser Vielfalt das un.kraut - ein Teil des ganzen.
Dies ist wahre Schönheit. 
Nachhaltigkeit und Wertigkeit haben diese Dinge.
Da wird Geschichte geschrieben und egal wie sehr ich ackere und tue - unkraut wächst immer wieder nach.
Ist dieses un.kraut also die Metapher für Underdogs, für Uns da unten?
Unser fuck you an die schönen Gärten aufm Killesberg.
Unser fuck you an die Leute die denken sie können mit Geld
alles glatt bügeln und zu Recht stutzen.

Unweigerlich rückt da der Stuttgart 21 Gedanke in Fokus - ein Song auf der seven behandelt eben diese Thematik und somit schließt sich mit diesem Gedankenkreuzug ein kleiner Kreis.
Wir haben also auf der einen Seite den Gedanken des un.krauts, der ungewollten,
die dennoch einen konstanten Teil des Ganzen ausmachen.
Schönheit liegt im Auge des Betrachters und ich scheisse auf diese Plastikwelt,
auf diese durchgestylte digitale Medienlandschaft.
Das streben nach Perfektion wird die Menschheit in ihre Knie zwingen.
Neurosenzucht im Garten des Lebens.
Wir kommen zur zweiten Deutung des un.krauts.
Gängige aussage der Engländer über die Deutschen - kraut.
Der Schwung ist sicherlich weit ausgeholt,
jedoch in seiner Summe schlüssig und unterm Strich logisch.
Die Gleichung lautet:      un.deutsch = un.kraut
es ist ein un.plakatives "fick dich Deutschland" aka
"Deutschland muss sterben damit wir leben könne ( Professor Slime cicra Mitte 80.)"
Wir identifizieren uns nicht mit einem Land, in diesem falle Deutschland.
Finde in den letzten Jahren ist dieses deutsche Bewusstsein wieder sehr präsent in den Köpfen der Deutschen.  „Schland, oooh Schland – UnsLena – Wir sind Papst .“ Fuck you.
Ich könnte kotzen wenn ich ein schwarz, rot, güldenes Fahnenmeer vor mir lodern sehe.
Unreflektierter Umgang, oftmals auf der Kippe zum dämonischen.
So sehe ich es und sage Nein.


„One love - One world.“
Viel zitiert und dennoch trage ich diesen Gedanken, diese Haltung sehr tief verwurzelt in mir.
Bin stolz auf meine Brüder, stolz auf diese Band, aber nicht auf ein Land.
Das un.kraut ist hier gewachsen - thank you, hätte mich schlechter treffen können, dennoch bleib ich un.deutsch.
multikulti, frei, ausländerfreund, weltbürger, punk.



empowerment

un.kraut und frei

jogges