2012-05-07


Sonne lacht – Blende 8. Geil, so stellt man sich das Wetter für einen Herrenausflug vor. Morgens um neun schon strahlender Sonnenschein. Jetzt aber los. Ich freu mich schon auf die Busvermietung. Das Fräulein da soll wunderschön sein. Der Kasettenspieler spielt Hazen-Street. Kein Stau. Scheint so als würde ich zum ersten mal pünktlich bei Jogges sein. Vielleicht hasst er mich ja heute mal nicht…? KK-Busvermietung, Esslingen. Endlich da. Auf dem Parkplatz empfängt mich statt einer schönen Frau ein grauhaariger Hippie. Die Welt ist ungerecht. „Bitte gehen sie ins Büro, Frau Steininger hat schon alles vorbereitet“. Es gibt doch einen guten Gott. Auf dem Weg zum Büro leg ich mir schon mal einen flotten Spruch zurecht. Als ich die Türschwelle überschreite schlucke ich Ihn direkt wieder runter. Eigentlich hab ich mir das andersrum gedacht! Ich werde von einem Esel bedient. Ich werde meinen Herzschmerz später mit Alkohol ertränken. Weiter zu Jogges. Wieder muss ich an Esel denken. Der Bus ist ein Traktor in Busform. Spiele kurz mit dem Gedanken in Zukunft lieber gleich mit Mulis und Eseln zu touren. Muss beim Gedanken daran lachen. Beschließe es irgendwann einfach zu machen. Ein weiterer Punkt auf der „Was man im Leben machen sollte - Liste“. Pünktlich bei Jogges. Er hasst mich nicht. Trink noch ne Tasse Kaffee mit ihm. Als wir los wollen meldet sich der Kaffee und ich muss kacken. Er hasst mich. Hagen wartet jetzt auch schon. Vor seiner Tür hat heute Nacht der 50 jährige Nachbar vom 2. Stock geschlafen. Hat es nicht mehr ganz heim geschafft. Die Liste hat einen weiteren Punkt mehr. Alle eingesammelt und los. Ich fahr als erster. Will durch fahren. Dann muss ich beim Rück nicht mehr. Ich bin so kluk. K L U K. Würzburg. Habe nur noch Unterhosen an. Doch ganz schön warm. Kurz blank. Blitzlicht. Ich hasse alle, weil sie das Bild bei Facebook reingestellt haben. Haben den Spaß aber schon 2 Stunden später aufgelöst! Nichts drin. Gut. Ich mag wieder alle. Nur das Facebook nicht. Wieso bin ich dann da eigentlich? Keine Ahnung. Bin wohl zu schwach zu widerstehen. Kai hat schon einen schwips.


 Wir sind pünktlich in Leipzig an. Conne Island. Geiler Laden. Schön chillen im Park davor. GB auch schon da. Pennen alle drin. Schläfer. Wir trinken draußen Bier. Im Skatepark sind doch tatsächlich so Arschlöcher mit so scootern unterwegs. Es sollte ein Gesetz geben, das einem erlaubt, jedem der es verdient hat eine zu schmieren. Wer etwas verdient hat darf man selbst entscheiden. Ich beschließe Bundespräsident zu werden. Der Laden füllt sich. Wir gehen essen. GB mittlerweile auch wieder wach. Es wird das Rätsel gelöst welcher von denen bei „Side by Side“ gespielt hat. Es war Alex. Der hat auch den Style neu erfunden. Ich mag seinen Schnauzel. Erinnert mich an Joe Dirt nur ohne Vokuhila. Er arbeitet jetzt bei GM am Band, glaub ich. Geil. Die Busse aus Berlin kommen. Alle schon Tonnenvoll. Ich bin neidisch. Ein großes Hallo. Jan wird von den Damen als „schönster Mann des deutschen Hardcore“ empfangen. Ich nenn ihn Monaco. Es ist immer wieder schön, seine Freunde von weit weg in den Arm zu nehmen. Die show geht los. Ganz EPM auf der Bühne. Ganz EPM? Nein – ganz vorne an der Bühne gibt es einen Platz, der noch nicht besetzt ist. Ich geh kurz Jogges holen…! Geile show zum Auftakt! So kanns weiter gehen. Gehen Backstage. Duschen und Toilettengänge. Kehbel erklärt Walter Schreiffels wo er sich gerade befindet….: You know – it´s that club with the „Schnipsel-things“! Geil. Jetzt da Walter weiß wo er ist geht er auch auf die Bühne. Super show. Gemütliches ausklingen lassen bei Bier und Schnaps. Bonzo ist mein Held des Abends! Er ergaunert noch einen ganzen Kasten Bier und besitzt jetzt alle GB-Shirts. Hat er geschenkt bekommen. Von seinem neuen besten Freund „Wally“. Heim nach Berlin. Sogar Jogges ist wieder da. Bier war keine gute Idee. Blasendruck steigt zu schnell. Viele Stops. Hagen gar nicht dumm täuscht vor kotzen zu müssen. Stopp mitten auf der Autobahn, Warnblinke,Seitenstreifen -  Verarscht. Berlin. Geh mit Kehbel noch Pizza essen und Getränke holen. Früh um sechs treffen wir mac. Die Berliner Reisegruppe ist jetzt auch da. Gehen ins Bett – zu dritt.


 Nächster Morgen. Wieder Sonnenschein. Gehen ins Morgenland Brunchen. Fühl mich dekadent dabei und mag dieses Gefühl. Das Buffet ist teuer. Ich bin Schwabe. Ich esse deshalb nur Scampi um auf diese Weise zu versuchen den Preis wieder reinzufressen und den Wirt obendrein noch abzuziehen. Gehe zufrieden aus dem Laden. Sieger. Chillen bei mac. Beim Duschen sehe ich im Block gegenüber ein Mädchen mit Gitarre auf der Fensterbank sitzen. Setze einen weiteren Punkt auf meine Liste. Nehme Mac´s Gitarre und setz mich auch auf die Fensterbank. Ein Punkt weniger auf meiner Liste. Versuche sie anzugicheln und über einen jam einen Kontakt herzustellen. Sie verlässt die Fensterbank und schließt Fenster und Vorhänge. Und dabei hab ich noch nicht mal angefangen. Schuld sind meines Erachtens wie immer die anderen, die wie Gaffer an einem Bumsparkplatz auf der Autobahn an der Scheibe hingen.

 Wir gehen an den Kanal. Kai hat zwei neue beste Freunde. Das größte Feuerzeug der Welt und ein Schäpperles-Äffchen. So ein kleiner Süßigkeitenspender wo oben so ein Plasitkäffchen draufsitzt. Bei betätigen des Hebelmechanismus beginnt der Affe mit zwei Schellen mehr oder weniger rhythmisch in die Hände zu klatschen. Kai wird am Kanal zur Touristenattraktion. Bei jedem Kreuzfahrtschiff das vorbeifährt lässt er den Affen tanzen und klatschen. Die Reisegesellschaft freut das sehr. Alle klatschen mit, winken und lachen. Manche stimmen ein freudiges Lied ein. Eine Frau zeigt ihm sogar die Brüste und schmeißt ihm den Schlüpper zu. Es kommt bestimmt noch zum Geschlechtsakt. Kai gibt noch ein Fernseh-Interview als Attraktion dann gehen wir. Zum Inder. Treffen vor dem Core-Tex die Beat-down Jungs. Eins haben wir schon immer getrunken. Jetzt aber zum Inder. Zum Scheißen reichts. Ab in Franken. Der Franken wird so was wie unser Wohnzimmer. Kehbel möchte heute Nacht Justus Jonas verhauen. Er hat beim Hörspiel am Vorabend Bob und Peter ganz hinterlistig übers Ohr gehauen. Justus Jonas ist wohl manchmal im Franken. Sein Glück dass er heute nicht da ist!!! AK bringt Brian von DBD mit. Er mag auch Bier und Schnaps. Er ist uns sympathisch. Keine größeren Verluste zu vermelden. Auch keine besonderen Vorkommnisse. Doch. Es fehlt Geld in meinem Geldbeutel. Jaja Kreuzberg ist ein gefährlicher Bezirk. Es stimmt. Marsch heimwärts im Morgengrauen. Schön wie die Vögel pfeifen. Gutes tun, fröhlich sein und die Spatzen pfeifen lassen. Frühes Aufstehen. Kulturprogramm.

Untitled Wir brechen in die alte Satellitenstation der Amis ein. Es heißt ja Lynch (Irgend so ein Regisseur)  hat das Gelände gekauft um dort mit seiner Sekte den Übermenschen zu züchten und auszubilden. Wollte in Berlin ja schon mal einer – so ähnlich halt. Überhaupt: Wieso denken eigentlich immer alle, dass gerade Berlin der richtige Ort dafür sei? Schenkt man den Zahlen glauben, so gäbe es in Ba-Wü aka Stuttgart viel bessere Voraussetzungen dafür. Weniger Arbeitslose und weniger Gesindel, dafür Porsche und Mercedes. Vielleicht ist es wie so oft, dass es nur mal einer machen muss. Ich glaub das mach ich. Scheiß auf Bundespräsident. Ich mach meinen eigenen Verein auf. Der Eintritt kostet den Verstand. Ich schweife ab. Zurück zur Funkbasis. Geiles Gelände. Hat so bißchen was von „???“! Wir sind nicht die Einzigen. Kupferdiebe, Fotokünstler und in den Kuppeln zwei Jugendliche auf LSD, die sich ganz dem Klangspiel hingeben. Sie machen „Musik“ mit Flaschen und Blech. Sunrise on Loser’s-Ave. Der Ausblick ist wunderschön. Man hat einen Blick über die ganze Stadt. Ziehen nach geraumer Zeit weiter. Beim Core-Tex noch diverse Biere verhaftet dann ins Cassiopaia. Bißchen kalt heute. Wolken ziehen auf. AK fällt ein, dass der DBD-Merch noch bei Ihr auf der Terrasse steht. Ich biete ihr an, dass sie unseren Bus nehmen kann um das kurz zu regeln. Im Nachgang frage ich erst die Band ob das OK wäre. Jogges gibt grünes Licht allerdings unter der Bedingung alle zu fragen ob Sie noch was im Bus haben. Ich vergesse natürlich Chris zu fragen. Ausgerechnet Chris!!! Der Teufel ist ein Eichkätzchen und wie es der Teufel so will hat gerade Chris was im Bus – der längst weg ist – vergessen.

„Ey Nobby hast Du den Busschlüssel“ – ertönt es von links. Es ist Chris! Fuck!

„ Äh… ja also… Nein.“

„Wer hat ihn dann?“

„Die AK“

„Wieso hat die AK unseren Busschlüssel?“


 Ich versuche es ihm zu erklären. Er versteht. Ändert aber nichts an der Tatsache, dass er stinksauer ist. Wie rot ein Kopf selbst im dunkeln noch werden kann. Stimmung ab jetzt „angespannt“. Sehe nichts von Beatdown, weil ich vor der Tür auf den Bus warte, der ja gleich kommen muss. Als ob es dadurch schneller gehen würde. Wie durch ein Wunder trifft der Bus doch noch rechtzeitig vor Beginn der show ein und Chris kann an seinen Rucksack… Puh. Erhalte als Entschädigung eine Flasche Jim Beam von AK! DANKE. Zu blöd dass Chris Edge ist. Macht auch nichts, sie wird den nächsten Tag sowieso nicht erleben. Wir gehen wieder ins Franken und trinken sie da aus. Brian ist auch wieder da und auch nicht abgeneigt. Der Rauch schmeckte bitter. Die Flasche ist leer und es wird langweilig. Auch die Afghanen helfen nur kurz. Kehbel und ich beschließen …. Nein….ICH beschließe mit Kehbel ins Roses zu gehen. Schwulenbar. Kehbel. merkt nichts. Er nennt das Ding nur Yugo-Bar! Er stellt nur fest, dass die Leute hier sehr nett sind. Wir gehen in den Trinkteufel. Scheiße. Zurück zur Yugo-Bar. Heimreise wieder im Morgengrauen. Ausschlafen. 1. Mai. Treffen gegen 16:00:00 Uhr am Coretex ein. Ah, Bier. Beeindruckend wie viele Leute hier sind. Auf der Bühne stehen so Heroinburschen die Mötley-Crüe-Mucke machen. Ich mag die. EPM betreten die Bühne. Vito, der künftige Don von Berlin und Sohn von Andy geht auch mit rauf. Er spielt abwechselnd Gitarre und Schlagzeug. Zwischendruch singt er auf dem Arm von Jogges mit. Multitalent der Kleine. Richtig geile show. Tompa singt Bullenschweine. Gott hat der Typ ein Organ. Alle haben jetzt Tinitus. Show vorbei. GB treffen ein. Der Drummer hat sich am Abend davor den Daumen ausgekugelt. Das P in Punkrock steht bei denen wohl auch für Party. Gänsehautfeeling als sie auf der Bühne sind. Krass wie viele da mitsingen! Ausgelassene Feierstimmung.


 Habe fast alle verloren. Arthur geht es wohl genauso. Geteiltes Leid ist halbes Leid. Wir reden und trinken.  Arthur und ich finden Berlin toll. Kennt jemand den Film Hang-over? Ich erwache mit einem Tatoo auf dem linken Oberarm. Da steht „Berlin 01.05.2012“. Wenigstens weiß ich schon mal wo ich bin und welcher Tag ist. Die Erinnerung kommt wieder. Arthur wollte noch in der Nacht ein Tatoo und Andy hat direkt die Tatoowiererin mit Köfferchen kommen lassen. Chrissy. Ein sehr nette. Andys Büro wurde, da wo früher Tom Chapman saß, zum Tatoo-Studio umfunktioniert. Wir haben uns alle das gleiche stechen lassen. In dem rötesten Rot das es gibt – wie ich finde. DANKE an Chrissy und Andy an dieser Stelle nochmal. To cut a long story short: Four days to remember.

Nobby